Dieser monatliche Impuls ist am 28.08.2025 erschienen.
Du möchtest auch monatliche Impulse per E-Mail erhalten? Dann trage dich hier ein.
Dieser monatliche Impus ist am 28.08.2025 erschienen.
Du möchtest auch monatliche Impulse per E-Mail erhalten? Dann trage dich hier ein.
Liebe Leserin, lieber Leser,
vielleicht erinnerst Du Dich noch an Anna aus Teil 1 (hier mit Teil 1 auf meiner Webseite verlinken): die Teamleiterin, die in einer Sitzung nur knapp mit „Läuft“ antwortete – und doch so viel mehr ausdrückte, als sie sagte. Solche Momente entscheiden darüber, ob ein Team in seiner Kraft bleibt – oder ob Spannungen, leise Frustrationen und stille Rückzüge unbemerkt wachsen. Für Führungskräfte bedeutet das: Es reicht nicht aus, nur zuzuhören. Es geht darum, zwischen den Zeilen zu hören – das Unsichtbare wahrzunehmen und bewusst zu gestalten.
Zwischen den Zeilen hören – mehr als nur zuhören
Zuhören kann jede Führungskraft. Zwischen den Zeilen zu hören, ist viel mehr. Es bedeutet, das ganze Bild wahrzunehmen: Pausen, Gestik, Tonfall, Körpersprache, Energie und Atmosphäre im Raum. Wenn jemand sagt „Alles gut“ und Dein Bauchgefühl widerspricht, spürst Du etwas Entscheidendes: ein verborgenes Thema.
Führungskräfte, die zwischen den Zeilen hören, schaffen Resonanzräume – Orte, in denen Vertrauen, Offenheit und echte Begegnung entstehen. Sie erkennen nicht nur das Gesagte, sondern auch das Unausgesprochene, das oft noch wichtiger ist. Präsenz ist der Schlüssel: voll da sein, ohne sofort reagieren zu müssen. Es geht nicht um Perfektion oder Lösungen, sondern darum, wahrzunehmen, was im Team passiert. Diese Fähigkeit ist kein nettes Extra, sondern ein entscheidender Hebel wirksamer Führung.
Warum das Unsichtbare entscheidend ist
Entscheidend für nachhaltigen Erfolg sind oft die unsichtbaren Faktoren: Motivation, unausgesprochene Konflikte, Ängste, Zweifel oder Ideen, die noch nicht ausgesprochen wurden.
Wenn Du lernst, das Unsichtbare zu sehen, entsteht Klarheit aus Unklarheit. Klarheit schafft Orientierung, Vertrauen und Handlungssicherheit. Teams, die sich ernst genommen fühlen, arbeiten motivierter, kreativer und engagierter. Die wirkliche Stärke wirksamer Führung liegt nicht darin, alles kontrollieren zu wollen, sondern den Raum zu halten, in dem Menschen ihr Bestes geben können.
Drei innere Schlüssel für wirksame Führung
Präsenz statt Perfektion
Sei einfach da. Nicht alles muss sofort gelöst werden. Präsenz signalisiert Sicherheit, Offenheit und ermöglicht Vertrauen.Neugier statt Bewertung
Frage nach, was sich zeigen will, statt sofort zu beurteilen. Neugier öffnet Räume für neue Perspektiven, kreative Ideen und ehrliche Kommunikation.Mut zur Pause
Stille aushalten ist ein unterschätztes Führungstool. In der Pause liegt die Kraft zu beobachten, Muster zu erkennen und verborgene Spannungen aufzudecken.
Ein praktisches Beispiel aus meiner Arbeit
Vor kurzem begleitete ich eine Unternehmerin, die mitten in einer wichtigen Übergabephase stand. Alles war geplant, die Verträge vorbereitet, das Team informiert. Und doch spürte sie: Irgendwas stimmt nicht.
Im Gespräch fiel mir auf, dass ihr Nachfolger jedes Mal, wenn es um das Thema „Verantwortung für das Team“ ging, sehr kurz angebunden antwortete. Keine offenen Einwände – aber ein spürbarer Rückzug.
Statt weiter an Zahlen und Strukturen zu arbeiten, hielten wir inne. Sie sprach ihn direkt darauf an – wertschätzend, ohne Druck. Heraus kam: Er fühlte sich unsicher, ob er die emotionale Verantwortung tragen könne.
Dieser Moment veränderte alles. Nicht, weil sofort eine Lösung da war. Sondern weil etwas Unsichtbares sichtbar geworden war. Ab diesem Augenblick konnte es bearbeitet werden – und das Team fühlte sich ernst genommen.
Dein nächster Schritt – kurz, klar, wirkungsvoll
Zwischen den Zeilen hören bedeutet, bewusst Raum für das Unsichtbare zu schaffen – ohne jede Stille füllen zu müssen. Beobachte, frage nach, halte inne und spüre Dich selbst. So erkennst Du Spannungen früh, entdeckst Potenziale und gibst Halt, bevor Überlastung oder Konflikte entstehen.
Es ist keine zusätzliche Aufgabe, sondern ein Schlüssel für menschliche, klare und wirksame Führung im 21. Jahrhundert. Wer zwischen den Zeilen hört, führt nicht nur mit Verstand, sondern auch mit Herz. Diese Art von Führung schafft ein Klima, in dem Menschen Verantwortung übernehmen, kreativ denken und motiviert handeln – und das auf eine Weise, die das gesamte Unternehmen stärkt.
Zwischen den Zeilen hören heißt nicht, jedes Gespräch zur „Therapiestunde“ zu machen, sondern bewusst die Kraft der feinen Wahrnehmung einzusetzen, um Führung menschlich, klar und wirksam zu gestalten.
Herzliche Grüße
Deine
Gabriele
P.S. 👉 Willst Du tiefer eintauchen? Dann hast Du jetzt die Gelegenheit, Dich zur Online-Masterclass „DeepListening – die Kunst des Zuhörens“ anzumelden.
Dieser monatliche Impuls ist am 28.08.2025 erschienen. Du möchtest auch monatliche Impulse per E-Mail erhalten? Dann trage dich hier ein.
Dieser monatliche Impuls ist am 24.07.2025 erschienen.
Du möchtest auch monatliche Impulse per E-Mail erhalten? Dann trage dich hier ein.